Protokoll der abschließenden Veranstaltung der Zukunftswerkstatt 2023 am 13.05.2023

Frau Grünewald beschreibt nochmals kurz die wesentlichen Phasen der Zukunftswerkstatt:

  • Kritik
  • Phantasie
  • Ergebnisse / Vorstellung

Ziel war, mit der Zukunftswerkstatt eine Methode zu bieten, bei der möglichst viele Beteiligte involviert werden können.

Die Arbeitsgruppen haben sich seit dem Auftaktmeeting im vergangenen Jahr 6-8 mal getroffen.

Die Ergebnisse zeigen Änderungswünsche auf. Zum 2. Treffen der Zukunftswerkstatt ist aber schon zu erkennen, was sich bereits getan hat und was sich noch ändern muss.

Die vorliegende Tagesordnung wird um einen Tagesordnungspunkt ergänzt „Bericht zur AG Selbstvertretung“ sowie um eine abschließende Stellungnahme von Frau Epple.

AG Kommunikation

Herr Franke stellt die Ergebnisse vor.

Wesentlicher Bestandteil der Diskussionen war der Umgang miteinander und die Schaffung von Transparenz. Die AG Kommunikation hat sich aufgrund überschneidender Themen zweimal mit der AG Angehörige getroffen.

Wesentliche Elemente einer guten Kommunikation sind

  • Mitgliederversammlung
  • LH inform (intern / extern)
  • Homepage
  • Infos aus den Wohnbereichen
  • Newsletter von Geschäftsführung / Vorstand (Wunsch: 2 im Jahr)
  • Angehörigenabende
  • Box auf Homepage zum Informationsaustausch (wird derzeit systemisch geprüft)

Die Arbeitsgruppe empfiehlt einen Kommunikationsleitfaden für alle Mitglieder / Klient*innen / Angehörige / Betreuer*innen und den Austausch miteinander in den aufgezeigten Formaten.

Die Arbeitsgruppe hat sich nicht mit der externen Kommunikation befasst.

AG Angehörige

Frau Schött stellt die Ergebnisse vor.

Die Arbeitsgruppe hat sich regelmäßig getroffen, z.T. mit der AG Kommunikation. Die Arbeit der Gruppe soll zur Intensivierung des Miteinanders (Angehörige/Betreuer*innen auch mit Klient*innen) fortgesetzt werden. Es wird ein Angehörigenbeirat in allen Wohnhäusern angestrebt. Erste Infoabende dazu haben bereits anlässlich der Angehörigenabende in Eschborn stattgefunden. Die Interessenten haben sich bereits getroffen. Wichtig ist auch ein guter Austausch mit den Einrichtungsleitungen. Die AG will sich bei einem nächsten Leitungstreffen vorstellen und mit dem Austausch starten.

Außerdem wird eine Vernetzung mit anderen Lebenshilfen angestrebt, um auch ein gutes Netzwerk zu haben. Als wichtig werden auch Infoveranstaltungen zu relevanten Themen erachtet, wie beispielsweise aktuell zu den Änderungen im Betreuungsrecht.

Ziel der Arbeitsgruppe ist ein Leitfaden zur Zusammenarbeit. Es gibt bereits einen Leitfaden bei der Lebenshilfe Bremen, der zur Orientierung dienen könnte.

Frau Schleith ergänzt den Bericht um die Inhalte des Rats der Eltern und Angehörigen des Bundesverbandes, bei dem sie als Abgeordnete des Landesverbandes mitwirkt. Die Arbeit dieses Rates versteht sich als partnerschaftlichen Austausch mit den Klient*innen, auch für diejenigen, die sich nicht selbst artikulieren können. 

AG Selbstvertretung

Frau Oglah gibt einen kurzen Überblick über die Arbeit der AG Selbstvertretung von der ersten Zukunftswerkstatt. Es wurden damals viele Wünsche und Themen der Klient*innen angesprochen. Daraus hat sich zunächst ein Festkomitee gebildet, um die Weihnachtsfeier im vergangenen Jahr zu planen und durchzuführen. Weitere Themen versuchen die Leitungskräfte umzusetzen, wie beispielsweise das Angebot von Erste-Hilfe-Kursen für die Klien*iInnen.

Selbstvertretung ist nach wie vor ein wichtiges Anliegen von Vorstand und Geschäftsführung. Frau Germann und Frau Epple arbeiten an einem Konzept, um eine professionelle Begleitung der Selbstvertreter*innen zu ermöglichen. U.a. soll ein Aktion-Mensch-Antrag gestellt werden, um eine gute Basis für diese Arbeit zu haben.

Frau Oglah berichtet, dass Klient*innen aus den Häusern in Flörsheim und Kelkheim Mitglieder im Redaktionsteam der LHinform sind.

Eine Klient*in wird in Flörsheim im Inklusionsbeirat mitarbeiten.

AG Pädagogik

Frau Grünewald berichtet.

Die Pädagogische Leitung war im vergangenen Jahr nicht durchgängig besetzt. Das pädagogische Konzept wurde noch nicht überarbeitet. Hinzu kommt, dass der Landeswohlfahrtsverband mit einem neuen Leitfaden neue Rahmenbedingungen setzt. Das pädagogische Konzept wird anhand dieser Vorgaben dann von einer Arbeitsgruppe erarbeitet.

Zwei wesentliche Forderungen der HBPA (Hessische Betreuungs- und Pflegeaufsicht) sind mittlerweile erfüllt:

  • Gewalt-/FEM-Konzept (FEM=freiheitsentziehende Maßnahmen)

Dazu steht die Rückmeldung der HBPA noch aus. Das Konzept soll auch in Leichte Sprache übersetzt werden.

  • Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen

Es wird eine UK-Stelle mit geringem Umfang geben, so dass sich eine qualifizierte Fachkraft um Unterstützte Kommunikation (UK) kümmern kann.

AG Mitarbeitende

Frau Heidenreich stellt die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vor.

Es gibt drei zentrale Schwerpunktthemen:

  • Personalgewinnung

Mit Nutzung sozialer Medien durch Ingo Kunde, Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit, ist es gelungen, im letzten halben Jahr über 20 neue Mitarbeiter*innen zu gewinnen. Darüber hinaus wird versucht, mit Werbung an Schulen und Ausbildungsmessen auch Nachwuchskräfte zu gewinnen.

  • Verbesserung Arbeitsbedingungen

In einem ersten Schritt verbessern verlässliche Dienstpläne, der Abbau von Überstunden und die Schaffung von Springerteams die Arbeitsbedingungen.

  • Motivation

Folgende Beiträge werden zur Motivation identifiziert:

– Positive Ansprache durch Vorgesetzte / Feedback-Kultur

– Gesundheitsmanagement zusammen mit BR

– Newsletter BR – Vorstellung aller neuen MAs

– Vorstands-Newsletter 2 x Jahr

– Gleichberechtigung aller Bereiche / Gleichbehandlung durch Geschäftsführung / Vorstand

– Kooperation mit anderen Lebenshilfen

– jährliches Mitarbeitendenfest

In der anschließenden Diskussion wird der Fachkräftemangel und der Umgang mit Quereinsteigern thematisiert. Die Lebenshilfe Main-Taunus möchte Interessent*innen bei der berufsbegleitenden Fortbildung unterstützen, auch ein Quereinstieg oder die Ausbildung von Flüchtlingen soll so ermöglicht werden. Der Landesverband hat hier bereits Initiativen ergriffen. Die Fachschule leistet gute Unterstützung bei der Ausbildung. Die politische Wirkung des Landesverbandes sollte intensiver genutzt werden.

AG Struktur

Herr Rhein stellt die Ergebnisse vor.

Die Arbeitsgruppe hat zunächst die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt gesichtet.

Ein wichtiges Anliegen ist die Übersetzung der Satzung in Leichte Sprache.

Die Geschäftsordnung und die Stellenbeschreibung der Geschäftsführung geben Rahmenvorgaben an die Geschäftsführung und ermöglicht damit auch die Kontrolle durch den Vorstand. Die Geschäftsführung ist dem Vorstand verantwortlich.

Die Arbeitsgruppe empfiehlt:

  • Ressortbeschreibung für die Vorstandsmitglieder analog LH Frankfurt
  • Strukturen und Zuständigkeiten unterhalb GF festlegen und klare Beschreibung
  • Bewirtschaftungsbefugnisse gibt es zwar schon, müssen aber gelebt werden
  • Selbstvertretung muss strukturell abgesichert werden
  • Zusammenarbeit: gemeinsame Lebenshilfe von Klient*innen / Angehörigen / Mitarbeitenden / Leitungen

Die Arbeitsgruppe hat darüber hinaus andere Strukturen geprüft (hauptamtlicher Vorstand und ehrenamtlicher Aufsichtsrat). Es gibt keine relevanten Hinweise, die bestehenden Strukturen zu ändern. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, die Strukturen zu belassen, da der Verein so demokratischen Zugriff auf den Vorstand hat.

Die Gründung von Tochtergesellschaften ist noch nicht relevant. Auch die Zusammenarbeit mit der Stiftung muss noch nicht im Besonderen geregelt werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Arbeit der AG durch die Krisensituation belastet war. Es wird angeregt, in einigen Jahren nochmals eine Überprüfung der Strukturen vorzunehmen und sie dann auch an die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen.

Außerdem ergeht der Hinweis an die Handelnden, Entscheidungen auf Grundlage der wesentlichen Dokumente und guten Strukturen zu treffen.

Frau Grünewald ergänzt, dass Vorstand und Geschäftsführung sich auf regelmäßig Coachings innerhalb des Geschäftsführungsteams aber auch zwischen Geschäftsführung und Vorstand geeinigt haben, um Dissonanzen zu vermeiden.

Frau Epple würdigt abschließend die Arbeit der Arbeitsgruppen. Sie betont, dass mit den Arbeitsgruppen und der Zukunftswerkstatt die Grundlage für einen guten Austausch und gute Kommunikation wieder hergestellt wurde. Sie begrüßt die Ergebnisse der Gruppen und freut sich, sich wieder mit allen auf die Weiterentwicklung der Lebenshilfe zu konzentrieren.

Von den Teilnehmer*innen der Zukunftswerkstatt wird der Wunsch geäußert, wieder ein eigenes Büro für Leichte Sprache zu haben.

Die Bewohner*innen wünschen sich wieder einen Chor.

Hochheim, den 13.5.2023